Krise am Bau, Inflation, zurückhaltende Häuslebauer – die Firma HasnBau aus Neuching trotzt allen Widrigkeiten. Mehr noch: Das Baugeschäft von Martin Schwarzenbeck floriert. „Wir stehen auf mehreren Beinen. Und wir wissen, wo wir herkommen. Auf unsere Kunden können wir uns verlassen”, sagt er. Und das gilt seit zwei Jahrzehnten, denn der Neuchinger hat sein Unternehmen Stück für Stück – oder besser gesagt – Ziegel für Ziegel vom Ein- Mann-Betrieb zum renommierten Unternehmen mit 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgebaut. Am 30. August jährte sich die Firmengründung zum 20. Mal. Dieses Jubilaum wurde mit einem großen Mitarbeiter- und Kunden- fest auf dem Hasnhof gefeiert. Und weil doppelt besser halt, stieg am nächsten Tag dort das große CSU-Sommerfest.

Prägende Ausbildungszeit

Den Grundstein für seine Erfolgsgeschichte legte Martin Schwarzenbeck mit seiner Ausbildung als Maurer bei der Baufirma und Zimmerei Knallinger in Oberneuching. An diese prägende Zeit denkt er immer noch gerne zurück, denn dort habe er das Rüstzeug für seinen späteren Werdegang erlangt. Dieser sollte ursprünglich ganz anders aussehen, denn eigentlich hatte Schwarzenbeck vor, sich im Jahr 2000 als Pferdewirt selbstständig zu machen. Diesen Plan verwarf er aber. Stattdessen begann er 2001, selbstständig Maurerarbeiten zu übernehmen. 2004 erfolgte dann die Firmengründung. Das Areal am Stemmerweg, wo Schwarzenbeck auch aufgewachsen ist, hieß schon immer „Beim Hasn”. Und so war der Firmenname HasnBau schnell geboren.

Der frischgebackene Meister nahm am 30. August 2004 offiziell sein Unternehmen in Betrieb. Schwarzenbecks Mann der ersten Stunde ist Klaus Hermansdorfer. „Das war mein erster fester Mitarbeiter und er ist heute noch bei uns beschäftigt”, freut sich der Chef über seinen treuen Maurer. Ein prägendes Jahr war 2005: Zuerst stieß Chris Hermansdorfer als Maurer zur Firma, dann wurde der erste Schalungszug gekauft. 2006 erwarb Schwarzenbeck dann zwei Krane. „Dafür habe ich noch die Unterschrift meines Vaters benötigt”, erinnert er sich lächelnd. „In den ersten sechs Jahren war ich immer selbst vor Ort und zu 100 Prozent auf der Baustelle“, blickt er zurück. Die ganze Branche florierte – und das kam auch dem Baugeschäft von Martin Schwarzenbeck zugute.

Im Jahr 2012 hatte sein Unternehmen bereits 50 Angestellte. Im Nachhinein ist der Firmenchef selbst noch überrascht von der rasanten Entwicklung. „Mein Ziel war eigentlich, einen Betrieb mit acht Leuten zu führen”, verrät er. Doch die Erfolgsgeschichte ging weiter – auch deshalb, weil der junge Firmengründer immer neue Visionen und Ideen hatte. Geht nicht, gibt’s nicht, lautet sein Credo.

Vielfältiges Angebotsspektrum

Mit dem Kauf des ersten großen Baggers im Jahr 2014 war es ihm möglich, auch Erdarbeiten anzubieten und durchzuführen. In dem- selben Jahr wurde auch das neue Bürogebäude eingeweiht. 2017 kam eine Bauschutt-Aufbereitungsanlage dazu. Das Baugeschäft ist breit aufgestellt, bietet ein vielfältiges Angebotsspektrum und kann so auch der Krise am Bau trotzen. So errichtet das Unternehmen beispielsweise auch zahlreiche Hallen. „Wir haben viele Landwirte als Kunden und das schon seit vielen Jahren”, freut sich Schwarzenbeck.

Den Fuhrpark ergänzen sechs LKW. Elf Baukräne sind mittlerweile im Einsatz. Trotz seines Erfolgs ist Schwarzenbeck auf dem Boden geblieben. „Am schönsten ist es, dass ich mit meiner Mannschaft etwas schaffe”, sagt der Visionär. Das reicht vom Aufstecken auf der Baustelle bis zum fertigen Bau, von der Halle über das Einfamilienhaus bis hin zur Wohnanlage mit 30 Wohneinheiten samt Tiefgarage und der Umsetzung von Gewerbeobjekten: Die Bandbreite von HasnBau und der HasnWohnbau ist groß. Letztgenannte gründete Schwarzenbeck im August 2013 gemeinsam mit Markus Lex. Hand in Hand arbeiten beide Unternehmen zusammen. Ein Vorteil von unschätzbarem Wert für potenzielle Bauherren: Der Bauträger übernimmt beziehungsweise koordiniert alle Arbeiten. Das sorgt für einen reibungslosen Ablauf des jeweiligen Projekts. Das Einhalten von Terminen ist eine Selbstverständlichkeit. Lex und Schwarzenbeck haben einen vielfältigen Mitarbeiterstab und ein großes Netzwerk, sodass der Kunde sein Vorhaben in bes- ten Händen weiß und sich auf schlüsselfertige Wohntraume – ob Wohnung oder Haus freuen kann. Die HasnWohnbau hat schon 162 Wohneinheiten, davon 43 Hauser, realisiert.

Soziales Engagement

Sein Erfolg ist für den 47-jahrigen Firmenchef nach wie vor keine Selbstverständlichkeit. Deshalb unterstützt Schwarzenbeck auch gerne soziale Projekte im Landkreis. 4000 Euro spendet er jedes Jahr. Statt Geschenke zum Jubiläum zu verteilen, wurde ein großes Sparschwein gefüttert. Der Erlös ist wiederum für karitative Zwecke bestimmt. Personal, auf das man sich verlassen kann, braucht es heute mehr denn je, schließlich gibt es immer mehr Vorschriften, gerade in den Bereichen Brandschutz und Statik. Und so sind unter den 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von HasnBau zehn Bürokräfte und zwei Sekretärinnen. Auch fünf Metallbauer haben bei HasnBau einen zukunftssicheren Arbeitsplatz. Den Großteil der Mitarbeiter machen 40 im Hochbau aus. Hinzu kommen acht im Erdbau.

Das Neuchinger Unternehmen bildet auch aus. Am 1. September kam ein weiterer Auszubildender hinzu. So erlernen aktuell fünf junge Menschen den Beruf des Maurers bei HasnBau. Zwei junge Menschen absolvieren ein duales Studium. „Bei uns sind auch Schnupperlehren und Praktika möglich”, betont der Firmenchef, der selbst einmal ganz klein angefangen hat.

Nächste Generation steht schon bereit

Auch die Betriebsnachfolge ist gesichert. Martin Schwarzenbecks ältester Sohn Johannes Graf ist nicht nur ein begnadeter Fußballer bei der SpVgg Neuching, sondern auch im Familienunternehmen schon voll integriert. Derzeit macht der 21-Jährige seinen Meister. „Und dann wird er Juniorchef”, sagt der stolze Vater. Graf hat seine Ausbildung wie sein Papa bei der Firma Knallinger absolviert. „Der Bub soll keine Extrawurst bekommen und nicht nur als Sohn vom Chef angesehen werden”, erklärt Schwarzenbeck, warum sein Sohn nicht bei ihm gelernt hat. „Außerdem hat der Knallinger mit Sepp Fellermair einen sehr guten Polier. Das darf schon auch in der Zeitung stehen”, ergänzt er mit einem Lacheln. Auch der jüngere Bruder Xaver (zwölf Jahre) zeigt großes Interesse und Tochter Vroni (14), ein Riesen-Pferdefan, ist ebenfalls gerne dabei.

Die Hasn-Erfolgsgeschichte wird also weitergeschrieben. Landrat Martin Bayerstorfer brachte es bei der Jubiläumsfeier auf den Punkt „Mut ist die Leiter zum Erfolg, auf der alle anderen Tugenden hoch- steigen.” Wer nun neugierig geworden ist: Für ein persönliches Gespräch sind die HasnBau- und HasnWohnbau-Experten jederzeit offen.

(Text: Erdinger Anzeiger vom 5. September 2024)